Bis dato 45 Terrabyte Datenspeicher und 5262 Datensätze, zählt der digitalisierte Nachlass von Ausnahmekünstler und Pionier historischer Aufführungspraxis, Nikolaus Harnoncourt. Von Familie Harnoncourt zur Digitalisierung überlassen, beinhaltet der Nachlass neben Notenabschriften auch umfassende Eintragsnotizen in Dirigierpartituren und Orchesterstimmen sowie ergänzende Materialien aus Harnoncourts Arbeitsleben wie Notizen, Quellenmaterial, Sekundärliteratur, Kritiken, Programmhefte, Fotos, Korrespondenzen und nicht zuletzt audio-visuelle Aufnahmen. Forschende Fans und auch sonst Interessierte können darin einen umfassenden Einblick in Harnoncourts Arbeitsweise und Gedankenwelt gewinnen. Als Zeugnis einer umfangreichen musikhistorischen Expertise, soll Harnoncourts Nachlass im Archiv, gesichert und weltweit zugänglich gemacht werden. Aktuell 120.000 Scans, bis zum Ende der Digitalisierung im Mai 2025 werden es an die 180.000 sein, diese können dann im Laufe der nächsten Jahre über die Datenbank „Nikipedia“ auf der Website www.harnoncourt.org abgerufen werden.
Basierend auf einem Datenbanksystem, das ursprünglich für kunstgeschichtliche Werke des Germanischen Nationalmuseums Nürnberg entwickelt wurde, ist das digitale Archiv des Nikolaus Harnoncourt Zentrums das erste, mit dieser Software realisierte musikalische Projekt. Für die Digitalisierung und Langzeitsicherung des Nachlasses konnten das Landesarchiv Linz und die österreichischen Mediathek Wien als institutionelle Kooperationspartner gewonnen werden.
Mit vielfältigen Systemlinks sind etwa die Materialien einzelner Produktionen multi-thematisch verknüpft, wodurch sich die Recherche auf „Nikipedia“ lebendig und dynamisch gestaltet. Zudem werden laufend weitere Onlineressourcen ergänzt, es lohnt sich daher immer wieder auf der Archiv-Website vorbeizuschauen, um Neues zu entdecken. Launch-Tag der Archiv-Website war der 6. Dezember 2024, der 95. Geburtstag Nikolaus Harnoncourts.
Aviso Sonderausstellung „Nikolaus Harnoncourt in Salzburg“
In Kooperation mit der Internationalen Stiftung Mozarteum findet von 18.01.-21.04.2025 im Mozart Wohnhaus in Salzburg die Sonderausstellung Nikolaus Harnoncourt in Salzburg statt, die auf Harnoncourts Schaffenszeit in Salzburg fokussiert. Von seiner Zeit als Professur am Salzburger Mozarteum ab 1972 über seine Zusammenarbeit mit der Internationalen Stiftung Mozarteum und den Salzburger Festspielen, bis zu seinem letzten Konzert am 22. Juli 2015. Die Nikolaus Harnoncourt gewidmete Sonderausstellung zeigt Partituren und Originalautographe sowie seltenes Filmmaterial über den Meister.
Die Vernissage findet am Samstag, 18. Jänner 2025 im Mozart Wohnhaus statt.
Aufgrund großen Publikumsinteresses verlängert wurde die von Marie-Theres Arnbom kuratierte Ausstellung „Nikolaus und Alice Harnoncourt: Musik ist eine Sprache“ im Foyer der Bruckner Universität bis 31. Jänner 2025.
Marie-Theres Arnbom portraitiert darin den Lebensweg des Ehepaares Harnoncourt, sowie die Pionierreise ihrer Entdecker*innengemeinschaft und bietet Einblicke in Harnoncourts Arbeitsweise, seine musikalische Entwicklung sowie das umfassende Archiv der Familie Harnoncourt.
Veranstaltungen im Überblick
Sonderausstellung
Nikolaus Harnoncourt in Salzburg (18.01.-21.04.2025)
Vernissage
Sa 18.01.2025
Mozart Wohnhaus
In Kooperation mit der Internationalen Stiftung Mozarteum
Weitere Infos: https://mozarteum.at/events/nikolaus-harnoncourt-fuehrung-durch-die-sonderausstellung
Digitales Archiv & Website: www.harnoncourt.org
Karoline Jirikowski-Winter