Seit März 2020 bekleidet Markus Neuwirth die Professur für Musikanalyse am Institut für Theorie und Geschichte an der Bruckneruniversität. In seiner Antrittsvorlesung unter dem Titel Haydns Londoner Dialoge: Intertextuelle Perspektiven auf einen „blutigen harmonischen Krieg” gibt er spannende Einblicke in seine aktuellen Forschungstätigkeiten.
Die Antrittsvorlesung findet als Livestream statt und kann unter https://www.bruckneruni.at/live gestreamt werden.
Markus Neuwirth studierte Musikwissenschaft, Philosophie und Psychologie in Würzburg und ist Herausgeber der internationalen Zeitschrift Music Theory and Analysis, sowie der Reihe GMTH Proceedings der Gesellschaft für Musiktheorie. Er arbeitete als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Musikwissenschaft der Katholieke Universiteit Leuven sowie am Digital and Cognitive Musicology Lab der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne und war als Lehrbeauftragter am Institut für Kunst- und Musikwissenschaft der Technischen Universität Dresden tätig. Neuwirths Forschungsschwerpunkte liegen an den Schnittstellen von Musiktheorie und Musikwissenschaft. Im Zuge seiner Dissertation untersuchte er mit Hilfe historisch informierter Analyseverfahren Strategien der Formgestaltung in Sonatenformen der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Ein wichtiger Bestandteil seiner jüngsten Forschung ist die Untersuchung historischer Satzmodelle, die eine Charakterisierung musikalischer Zeit- und Personalstile ebenso wie Antworten auf Fragen des Stilwandels und Kulturtransfers ermöglichen. Das Projekt befasst sich mithilfe digitaler Analyse-Tools mit der umfangreichen Erschließung von Satzmodellen zwischen ca. 1700 und 1970 unter Einbeziehung von Rock, Pop und Jazz. Zudem arbeitet Markus Neuwirth am Aufbau einer umfangreichen Datenbank harmonischer, kontrapunktischer und formaler Analysen, die mehrere Jahrhunderte der Musikgeschichte abdecken. Die Innovation an der Datenbank ist, dass sich diese für automatisierte Analysen großer Datenmengen ebenso eignet wie zur Nutzung im didaktischen Kontext. Seit März 2020 ist er Professor für Musikanalyse an der Anton Bruckner Privatuniversität.