Internationale Tage der Alten Musik

Alljährlich finden an der ABPU Linz die "Internationalen Tage für Alte Musik" als Forum für vertiefende Arbeit zu einem für die historische Aufführungspraxis relevanten Thema statt. Der Kurs richtet sich an Studierende aus dem In- und Ausland und soll der Ausbildung, Begegnung und Vernetzung dienen. Ein hochkarätiges Team aus internationalen Gastdozent*innen und Dozent*innen der Anton Bruckner Privatuniversität betreut dabei die Teilnehmenden. Je nach thematischem Schwerpunkt wird im Einzel- und Ensembleunterricht und in der ITAM-Orchesterakademie gearbeitet. Das Rahmenprogramm aus Dozent*innenkonzert, Vorträgen und abschließendem Teilnehmer*innenkonzert ermöglicht eine ganzheitliche Vertiefung in einen bestimmten Nationalstil oder eine Epoche.

Zu den Gastdozent*innen und Vortragenden der vergangenen Jahre zählen Clive Brown, Anne Pustlauk, Els Biesemans, Miriam Feuersinger, Monika Mauch, Ulrike Hofbauer, Anne Smith, Susanne Scholz, Anselm Hartinger, David Bergmüller, Eugène Michelangeli, Peter Schleuning Silke Leopold, Hans Georg Niklaus, Lars-Edvard Laubhold u.a.

Wiesbauer, Elisabeth

Wiesbauer, Elisabeth

Univ.Prof. Mag.a M.A.

Dragosits, Anne Marie

Dragosits, Anne Marie

Univ.Prof. Dr.

Stellvertretende Institutsdirektorin

annemarie.dragosits@bruckneruni.at

Schweiger, Verena

Mag.art.

INTERNATIONALE TAGE DER ALTEN MUSIK 2025

Musik am Wiener Hof 1658-1740 (Leopold I. bis Karl VI.): Komponierende Kaiser und kaiserliche Komponisten

22.-25. Jänner 2025

Dozent*innen

Emma Black, Barockoboe

Anne Marie Dragosits, Cembalo, Einstudierung Sepolcro Pederzuoli

Miriam Feuersinger, Gesang (nur 22.1./23.1.)

Marcello Gatti, Traversflöte

Christine Gnigler, Blockflöte

Franz Landlinger, Wolfgang Gaisböck, Naturtrompete

Christoph Urbanetz, Viola da Gamba

Elisabeth Wiesbauer, Barockvioline/Barockviola, Barockorchester 

Über die prunkvollen Hochzeitsfeierlichkeiten von Leopold I. und der spanischen Infantin Margarita Teresa 1667 mit Feuerwerken und Opernaufführungen sprach Europas Hochadel noch jahrelang. Das Portrait von Jan Thomas zeigt den jungen Kaiser im Theaterkostüm, das er als Solo-Reiter beim krönender Höhepunkt, dem Rossballett, getragen hat.

Musik spielte bei den barocken Festen zur Demonstration kultureller Überlegenheit und zur allegorischen Verherrlichung des Hauses Habsburg eine wichtige Rolle. Die Mitglieder der kaiserlichen Familie musizierten und tanzten selbst, traten vor ausgewähltem Publikum in Opern und Balletten auf. Leopold I hinterließ als Komponist 230 Werke, auch Karl VI. komponierte und dirigierte vom Tasteninstrument aus.

Als Hofkapellmeister engagierte man seit Amtsantritt Ferdinands II. mit Vorliebe Italiener. Nach Priuli, Valentini, Bertali und Sances trat Schmelzer 1679 als erster Nicht-Italiener in diese Funktion. Ab 1711 bekleidete dieses Amt Fux, dessen Traktat „Gradus ad Parnassum“ im Jahr 2025 seinen 300.Geburtstag feiert. 

Ob als Nebenresidenz, Zufluchtsort in der Zeit der Pest oder während der Türkenkriege: Das Linzer Schloss wurde vom Habsburgischen Kaiserhof immer wieder genützt. Im Jahre 1684 wurde am Gründonnerstagabend ebendort das Sepolcro Le Lagrime più giuste di tutte le Lagrime aufgeführt. Komponist war Pederzuoli, Hofkapellmeister der Kaiserinwitwe Eleonora Gonzaga II., die wie schon ihre Schwiegermutter Eleonora Gonzaga I. ihre eigene Kapelle hielt.

Dieses Sepolcro und ein Orchesterwerk von Fux werden in größeren Ensembles erarbeitet, dazu frei auszuwählende Kammermusikwerke von Komponisten aus dem beschriebenen Umfeld.  (Schmelzer, Albertini, Bertali, Sances, Farina, Fux, Ziani, Pederzuoli, Draghi, Leopold I., Cesti, Caldara,..)

Der Kurs richtet sich an Student*innen bzw. Absolvent*innen der Alten Musik.

Anmeldefrist mit Angabe des Instruments/der Stimmlage und des Werdegangs ist 15. Dezember 2024.