Matthias Giesen „Alte und neue Satzmodelle im Werk Anton Bruckners als Ausdruck dichotomer Tonalität“
Brett Leighton Orgel
Till Alexander Körber Klavier
Im Werk Anton Bruckners existiert eine seltsame Ambivalenz eines noch immer spätbarock orientierten und eines innovativen neutonalen Tonsatzes. Das Nebeneinander von historischen Satzmodellen des 18. Jahrhunderts und einer selbstbewussten an Richard Wagners Klangsprache angelehnten Harmonik andererseits, macht Bruckners Musik zu einem faszinierenden Brennpunkt von Tradition und Erneuerung. Welche Bedeutung kommen den althergebrachten Modellen aber im Kontext zu? Und wie organisiert bzw. modelliert sich das Neuartige in seiner Musik? In seiner Antrittsvorlesung lädt Matthias Giesen das Publikum zum Besuch in der Lern- und Lehrwerkstatt Anton Bruckners ein.
Der Konzertorganist, Dirigent und Musiktheoretiker Matthias Giesen bekleidet seit März 2019 die Professur für Musiktheorie am Institut für Theorie und Geschichte der Bruckneruniversität. Zuvor war er von 1999-2003 als Stiftsorganist sowie von 2003-2017 als Stiftskapellmeister in St. Florian tätig. Er unterrichtete als Dozent für Musiktheorie an der Musikhochschule in Köln, an der Universität Wien sowie von 2003-2019 an der Musikuniversität in Wien. Giesen ist auch künstlerischer Leiter des Festivals St. Florianer Brucknertage.
Eva-Maria Bauer
Herta Gurtner