Drama von Elfriede Jelinek in 18 Bildern
Nora hat Mann und Kinder verlassen, um in ein neues, selbstbestimmtes Leben aufzubrechen. In einer Textilfabrik nimmt sie eine Arbeit an. Doch von ihren neuen Kolleginnen erntet sie weder Bewunderung noch Respekt, sondern vor allem Unverständnis. Wieso gibt eine Frau und Mutter ihr behütetes, bürgerliches Leben im Rücken eines erfolgreichen Mannes auf? Und warum tut sich diese Frau ausgerechnet jene Arbeit an, zu der sie alle aus finanziellen Gründen gezwungen sind? Nora will mit positivem Beispiel vorangehen – und doch haben auch in ihrem neuen Leben nach wie vor die Männer das Sagen. Noras Befreiungsversuch endet in einem desillusionierenden Reigen.
Elfriede Jelineks dramatisches Debüt aus dem Jahr 1977 ist eine sehr freie Fortschreibung von Henrik Ibsens bürgerlichem Beziehungsdrama Nora oder Ein Puppenheim, in der die spätere Nobelpreisträgerin bitterböse und beißend komisch mit einem Feminismus abrechnet, der die ökonomischen Beschränkungen weiblicher Emanzipation ignoriert. Zugleich setzt sich ihr „Lehrstück in der Brecht-Nachfolge“ mit einer Gesellschaft auseinander, deren patriarchal geprägte Strukturen ein Aufkommen des Faschismus begünstigen.
LEITUNG
Inszenierung: Charlotte Sprenger
Bühne und Kostüme: Aleksandra Pavlović
Musik: Jonas Landerschier
Dramaturgie: Wiebke Melle
ES SPIELEN:
Nora Helmer: Anna Rieser
Arbeiterin / Sekretär: Michaela Lenhart
Arbeiterin / Vorarbeiter: Anna Wagner
Eva: Angela Waidmann
Konsul Weygang: Hanna Binder
Minister / Annemarie: Alexander Hetterle
Torvald Helmer: Alexander Julian Meile
Frau Linde: Jan Nikolaus Cerha
Krogstad: Clemens Berndorff
Eisbären: Michaela Lenhart, Anna Wagner, Jan Nikolaus Cerha, Kay Melaun, Konrad Mayer, Valerian Kapeller
Premiere 22.02.2020, 19.30 Uhr
Spielstätte: Landestheater Linz, Kammerspiele
Dauer 02 Std. 30 min.
Weitere Termine und Informationen unter www.landestheater-linz.at
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