28. Februar 2018, ABPU

Eine Kooperation zwischen der Anton Bruckner Privatuniversität und der Privaten Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz (Beratungszentrum und Z.I.M.T.)

Die Veranstaltung erörterte den konstruktiven Umgang mit sprachlicher, religiöser und kultureller Vielfalt aus wissenschaftlicher und künstlerischer Perspektive. Dazu wurden in den Hauptreferaten am Vormittag durch den Pastoraltheologen Paul Zulehner, den Migrationsforscher Mark Terkessidis und die Preisträgerin des Redewettbewerbes „Sag’s multi“ Soritta Kim unterschiedliche Impulse gesetzt. Studierende der ABPU brachten ihre Sichtweisen am Vormittag in Form von künstlerischen Kurzinterventionen ein. Möglichkeiten des Umgangs mit der Vielfalt als Normalität in den Schulen zeigten die Präsentationen mehrerer schulischer Projekte. 

Am Nachmittag gab es die Gelegenheit, sich in unterschiedlichen Workshops mit einem der Themenaspekte intensiver zu beschäftigen und Bezüge zu pädagogischen Handlungsfeldern herzustellen.

"Vielfalt ist in vielfältiger Weise vielfältig"

Was der Soziologe Kenan Güngör in seinen beiden Workshops am Nachmittag theoriegeleitet und praxisorientiert zu vermitteln versuchte, zog sich wie ein roter Faden durch das ganztägige Symposium. Studierende der Bruckneruniversität und Schülerinnen und Schüler der NMS 5 aus Linz regten während des Vormittags das Publikum dazu an, die Vielheit in sich und um sich herum nicht nur auf der kognitiven Ebene, sondern auch emotional bzw. ästhetisch wahrzunehmen. Dazu wurden sprachliche, musikalische und visuelle Kurzinterventionen gesetzt. Mit den Mitteln der Elementaren Musikpädagogik und des szenischen Musiktheaters wurden dem Publikum die Themen des Symposiums jenseits von Sprache nähergebracht.

Der Pastoraltheologe Paul Zulehner ging in seinem Vortrag der Frage nach, was uns Menschen angesichts unserer heterogen geprägten Lebenswelten ängstigt oder hoffnungsvoll stimmt. In Bezug auf Schule sprach er sich klar für eine Pädagogik der Ermutigung aus, in der die Zuversicht immer mehr zur vorherrschenden Grundhaltung werden sollte, damit Schülerinnen und Schüler zum angstfreien, humorvollen und lebensförderlichen Umgang miteinander befähigt werden.

Ausgehend von der Tatsache, dass die "Vielheit" der Bevölkerung mittlerweile zur Selbstverständlichkeit geworden ist, plädierte der Migrationsforscher Mark Terkessidis für eine Schulentwicklung, die weit über Integrationsmaßnahmen hinausgeht. In diesem Sinne sprach er sich in seinen Ausführungen etwa für eine vorurteilsfreie Erziehung, klare pädagogische Konzepte und das Fördern der Mehrsprachigkeit aus.

Der Nachmittag widmete sich in acht verschiedenen Workshops den Haltungen und Strategien im Umgang mit Pluralität und nahm konkrete Handlungsmöglichkeiten abseits von Zuschreibungen und Vorurteilen in den Blick.

Nachlese:

Newsbeitrag: https://www.youtube.com/watch?v=UQQqjGcEYbQ
Vortrag Terkessidis: https://www.youtube.com/watch?v=APOOfR6jo4Q
Rede Kim: https://www.youtube.com/watch?v=hcCNEC6X5z8
Vortrag Zulehner: http://www.zulehner.org/site/vortraege?SWS=18a2e5008ead06619394b07eaa67feed

 

 

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