Schon mal von Familienaufstellung gehört?! Schnitzlers feinnervige Komödie lässt, mit bösartigem Augenzwinkern, eine zerfallene Familie wieder zusammenkommen, oder doch nicht? Also der umgekehrte Vorgang zu den vielen anderen Stücken dieses Analytikers der „österreichischen Seele“, wie etwa „Das weite Land“.
Komtesse Mizzi, Ende 30, aber jugendlich und attraktiv, bisweilen sogar exaltiert, lebt mit ihrem Vater Graf Pazmandy – ein wenig abseits und beschaulich als Malerin. Mit Egon Fürst Ravenstein, dem besten Freund des Grafen hatte sie eine vehemente Affäre, als sie 20 war. Der Sohn wurde ihr damals weggenommen. Sie hat sich seither mit der Distanzierung und dem sauberen Schnitt sehr gut arrangiert. Der Fürst immer weniger… Philipp, seinen unehelichen Sohn, hat er am Tage dessen Matura anerkannt und adoptiert – und besucht nun die Mutter und den Großvater, der von alldem nichts weiß. Kein Wunder, er war jahrelang durch seine Affäre mit einer bekannten Tänzerin abgelenkt, aber die zieht sich nun von der Bühne zurück und will ausgerechnet einen Fuhrunternehmer heiraten …
Wie immer zeichnet Schnitzler mit feinem Humor die Abgründe von Familienbeziehungen, die kleinen und großen, die charmanten und weniger charmanten Lügen, aber ohne moralischen Zeigefinger. Es gilt, auf lakonisch-österreichische Art, der alte Mozarttitel: Cosi fan tutte! – So machen’s alle!
Regie: Nikolaus Büchel
Besetzung
C.A. Lindenberg: Graf Arpad
Hubert Wolf: Fürst Egon
Evelyn Engleder: Lolo Langhuber
Lisa Wildmann: Mizzi
Gerhard Brössner: Diener
J.D. Schwarzmann: Wasner
Jakob Hofbauer: Philip
Termine Juli
Do 13 (Premiere), Fr 14, Sa 15, So 16, Do 20, So 30
Termine August
Do 03 (Spätvorstellung, Beginn 21h), Do 10, Fr 11, So 13
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