„Dialoge, Perspektiven und Grenzen einer internationalen Musikpädagogik"
Seit 2021 ist Alexis Kivi Universitätsprofessor für Musikdidaktik/Musikpädagogik am Institut für Musikpädagogik der ABPU. Schwerpunkte seiner Arbeit bilden neben fachübergreifenden Unterrichtsmodellen, schulische Unterrichtsdidaktik und internationale vergleichende Musikpädagogik. In seiner Antrittsvorlesung am 29. März widmet er sich dem Thema Internationalisierung in der Musikpädagogik.
Die Antrittsvorlesung findet im Kleinen Saal und als Livestream statt und kann unter https://www.bruckneruni.at/live gestreamt werden.
Abstract
Internationalisierung hat als Schlagwort und als Praxis längst die Musikpädagogik der Universitäten und Hochschulen erreicht, wenngleich sich Erasmus-Austausche in der schulischen Musikpädagogik noch in Grenzen zu halten scheinen. Seit Jahren steigen – jenseits der Pandemie-Pausen – die Anmeldezahlen für internationale Konferenzen wie der „European Association for Music in Schools“ (EAS), und es gibt zunehmend Projekte, die auch Schulmusik-Studiengänge um internationale Dialoge bereichern.
Dennoch verbinden sich mit diesen oft finanzielle und strukturelle Hürden, die deren Realisierung oft erschweren. Zudem stellt sich angesichts des meist hohen organisatorischen Aufwands, teils sehr unterschiedlicher Bildungssysteme und eines mitunter zusätzlich empfundenen kulturellen „Fremdheits-Faktors die Frage nach dem Mehrwert von internationalen Seminar-Reisen oder den oft auch zeitintensiven Übersetzungen bei Online-Gastbesuchen. Der so oder so immer hohe zeitliche Einsatz scheint sich zusätzlich oft mit einem „effektiven“ Verfolgen heimatlicher Studienziele zu reiben.
Anknüpfend an Christopher Wallbaums „Comparing international Music Lessons on Video” (Wallbaum 2018) möchte der Vortrag exemplarisch Erfahrungen mit dem Student Forum der EAS-Konferenzen und ausführlich eine ebenso durch die EAS entstandene und seit 2019 bestehende Kooperation mit der Türkei reflektieren, die mehrere gegenseitige Seminarreisen und kleinere Forschungsprojekte beinhaltet. Der Vortrag stellt die hierbei genutzten Arbeitsformen dar und veranschaulicht an den erfolgten Austauschprojekten das Gewinnbringende sowie die Grenzlinien solcher musikpädagogischen internationalen Dialoge im Rahmen von Seminaren, um abschließend mögliche Konsequenzen für die Studiengestaltung ableiten.
Prof. Dr. Alexis Kivi studierte Schulmusik und Mathematik in Berlin und unterrichtete nach seinem Referendariat diese Fächer am Nordseegymnasium St. Peter-Ording. Von 2009 bis 2015 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter für Musikpädagogik an der Universität der Künste Berlin, wo er 2015 promoviert wurde. Nach Gast- und Vertretungsprofessuren in Koblenz, Berlin und Dresden ist er seit 2021 Professor für Musikdidaktik/Musikpädagogik an der Anton Bruckner Privatuniversität. Schwerpunkte seiner Arbeit bilden neben fachübergreifenden Unterrichtsmodellen, schulische Unterrichtsdidaktik und internationale vergleichende Musikpädagogik.
