Volkmar
Klien
Volkmar Klien (*1971 in Hollabrunn) verbrachte seine Kindheit und Jugend in Wien; fasziniert vom Musikleben dieser Stadt mit seinen gloriosen Traditionen und Ritualen. Ausgehend von diesem Hintergrund versucht er heute die Möglichkeiten des Komponierens, Musizierens und Hörens weit über klassische Konzertsituationen hinaus zu erweitern. Sein Interesse an den vielschichtigen Verbindungen zwischen den verschiedenen Modi menschlicher Wahrnehmung und den Rollen, die diese in der gemeinschaftlichen Schöpfung von Wirklichkeit einnehmen, führt ihn in die unterschiedlichsten Bereiche hörbarer, wie auch unhörbarer Kunst.
Seine Arbeiten werden weltweit aufgeführt, präsentiert, ausgestellt und wahrgenommen. Für die Volksoper Wien schrieb er ein abendfüllendes Ballett, für das Curtis R. Priem Experimental Media and Performing Arts Center (EMPAC, Troy, NY) Kompositionen für 32 Lautsprecher und für Transitio MX (Mexiko City) schuf er eine intermediale Installation zur akustischen Landvermessung. In seinen 'aural codes' verwandelte er das Mittelwellenradio-Spektrum über Ost-London in einen interaktiven Ausstellungsraum und für Kunstradio - Radiokunst (ORF Ö1) produzierte er das radiophone Roadmovie 'Má vlast'.
Von Anfang an arbeitet er auch mit seinem Bruder, dem Choreographen Michael Klien, zusammen. In zahlreichen gemeinsamen Projekten loten sie Zusammenhänge zwischen Klang, Körper, Bewegung, Präsenz und menschlicher Kommunikation aus. Ergebnisse dieser fortdauernden Zusammenarbeit wurden (u.a.) vom ZKM Karlsruhe, dem Ballett Frankfurt, der Hayward Gallery (London), und – zuletzt - der Martha Graham Dance Company in Zusammenarbeit mit dem ps122 und dem New Museum (NY) präsentiert.
Volkmar Klien erhielt für seine Arbeiten zahlreiche Preise und Auszeichnungen. Unter anderem Staatsstipendien für Komposition der Republik Österreich, den Medienkunstpreis der Stadt Wien, einen Kulturpreis des Landes Niederösterreich für Medienkunst, den Max Brand Preis für elektronische Musik, eine Honorary Mention der Ars Electronica, Stipendien der Alban Berg Stiftung und der Wiener Symphoniker, sowie den Gustav Mahler Kompositionspreis.
In seiner künstlerischen Arbeit kann sich Volkmar Klien auf seine Erfahrungen aus dem Forschungsbereich beziehen. Nachdem er an der City University London ein Doktoratsstudium (PhD) in elektroakustischer Musik absolviert hatte, arbeitete er an Forschungsprojekten am Royal College of Arts in London, im privatwirtschaftlichen Bereich, am Österreichischen Forschungsinstitut für Artificial Intelligence, sowie an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Er hält regelmäßig Gastvorträge an Institutionen, wie der Columbia University (NY), Duke University (NC), London College of Communication oder der Nationalen Autonomen Universität von Mexiko (UNAM). Er ist Professor für Komposition und Direktor des Instituts für Komposition, Dirigieren und Computermusik an der Anton Bruckner Privatuniversität in Linz.
www.volkmarklien.com