Julia Purgina studierte Konzertfach Viola (Wolfgang Klos/MDW und Ulrich Knörzer/UdK) und Komposition (Erich Urbanner und Chaya Czernowin/beide MDW, sowie Elektroakustische Komposition bei Karlheinz Essl/MDW). Ergänzend betrieb sie berufsbegleitend ein Studium für Germanistik und Slowakistik an der Universität Wien. Alle Studien schloss sie mit ausgezeichnetem Erfolg ab.

Mit der Erfahrung als Orchestermusikerin (RSO Wien, Wiener Kammerorchester und als Substitutin bei der Volksoper Wien und dem Niederösterreichischen Tonkünstlerorchester), beschloss Purgina sich im Bereich der zeitgenössischen Musik zu spezialisieren und ihre solistischen und kammermusikalischen Ambitionen mit ihren kompositorischen Interessen zu verknüpfen. Gemeinsam mit Roland Freisitzer leitete sie bis 2016 das Ensemble Reconsil und war Gründungsmitglied der Komponist*innen-Interpret*innengruppe Ensemble Lux, spielte im Wiener Klangforum ebenso wie im exxj, bei Phace und dem Ensemble Wiener Collage. Mit dem Jazzensemble Studio Dan verbindet sie eine intensive musikalische Freundschaft.

Durch die enge Zusammenarbeit mit österreichischen und internationalen Komponist*innen entstanden zahlreiche Werke, die Purgina gewidmet sind (z.B. das Violakonzert von Erich Urbanner) und von ihr auch aufgeführt wurden, u.a. bei wichtigen Festivals wie Wien Modern, den Bregenzer Festspielen oder für Rundfunkübertragungen. Im Gegenzug kann Julia Purgina als Komponistin auf Aufträge von namhaften Orchestern, Ensembles und Musiker*innen verweisen, die aktiv Uraufführungen bestellen und diese in aller Welt zum Klingen bringen (z.B. Wiener Symphoniker, RSO Wien, sirene Operntheater, Helsingborg Symphony Orchestra, Wiener Concertverein, Oberon-Trio, Hugo Wolf Quartett, Ensemble Kontrapunkte, oenm, exxj, Ensemble Itineraire u.a.).

Das interpretatorische Schaffen Julia Purginas ist auf zahlreichen Tonträgern festgehalten, wobei die 14-teilige CD-Box „Exploring The World“ mit dem Ensemble Reconsil aus dem Jahre 2014/15 besonders hervorgehoben werden soll, mit mehr als 80 Uraufführungen aus aller Welt. Die eigene Werkliste umfasst neben Orchester- und Ensemblewerken, zwei Opern, Solokonzerten und Chorstücken auch kleiner besetzte kammermusikalische und solistische Werke, auch unter Einbeziehung von Elektronik sowie Filmmusik. Ihr Orchesterwerk „Akatalepsia“, aufgeführt von den Wiener Symphonikern unter Sylvain Cambreling, wurde 2019 vom ORF für den „Rostrum of Composers“ nominiert.

Von 2016-2022 war sie Studiengangsleiterin für Saiteninstrumente an der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien und unterrichtete dort musiktheoretische Fächer, zeitgenössische Musik (praktisch und theoretisch) und Viola. Im Jahr 2022 wurde Purgina als Vizerektorin für Kunst und Lehre an die Anton Bruckner Privatuniversität berufen, wo sie in der Lehre ebenfalls im Bereich der zeitgenössischen Musik wirkt. Seit Herbst 2022 hat sie an der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien eine Professur für Musiktheorie inne. Darüber hinaus hält sie Gastvorträge und Workshops an nationalen und internationalen Universitäten.

Vizerektorat für Kunst und Lehre

julia.purgina@bruckneruni.at