Zwei neue Studiengänge wurden erfolgreich akkreditiert: Das neue Programm startet im Studienjahr 2019/2020
In Zeiten des internationalen Wettbewerbs nimmt die Forschung für Universitäten einen bedeutenden Stellenwert ein. Der Ausbau der Forschung im künstlerisch-wissenschaftlichen wie auch im akademisch-wissenschaftlichen Bereich wurde daher in den letzten Jahren an der Bruckneruniversität weiter vorangetrieben. Nun wurde ein wichtiger Meilenstein erreicht: Die bei der AQ Austria-Agentur für Qualitätssicherung und Akkreditierung Austria beantragten Promotionsstudien wurden bewilligt.
Ab dem kommenden Studienjahr können an der Bruckneruniversität zwei unterschiedliche Promotionsstudiengänge absolviert werden: ein wissenschaftliches Promotionsstudium, das zum PhD führt, und ein künstlerisch-wissenschaftliches Studium, das mit dem Dr. artium abgeschlossen wird. Folgende Fächer stehen für das Promotionsstudium zur Verfügung: für das wissenschaftliche Doktorat Musikwissenschaft, Musikpädagogik, Kulturwissenschaften und Tanzwissenschaft; für die künstlerisch-wissenschaftliche Orientierung Komposition, Tanz, Interpretationsforschung, Historisch informierte Aufführungspraxis, Musikpädagogik und Angewandte Musikpsychologie.
Für die Leitung der Promotionsstudien wurde eine neue Professur geschaffen: eine künstlerisch-wissenschaftliche Professur. Für die Betreuung der Studierenden stehen zurzeit insgesamt sechzehn Professorinnen und Professoren zur Verfügung. Darüber hinaus gewähren Kooperationen mit drei Partneruniversitäten den Promovierenden Zugang zu Forschungsfeldern, die über die Bruckneruniversität hinausweisen. Aktuell hat die Bruckneruniversität Kooperationsverträge mit folgenden Universitäten geschlossen: mit der Paris Lodron Universität Salzburg, der Kunstuniversität Linz und der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien.
„Mit der Einführung der Promotionsstudien hat die Bruckneruniversität wieder einen wichtigen Meilenstein erreicht, der den universitären Charakter ihrer Ausbildungsangebote bestätigt. Die beiden neuen Promotionsstudiengänge tragen auch wesentlich zur Stärkung des Hochschul- und Forschungsstandorts Oberösterreich bei. Als Land der Möglichkeiten nimmt die Breite an innovativen Forschungstätigkeiten somit auch im Bereich der Forschung an Kunstuniversitäten zu. Durch die verstärkte Kooperation mit weiteren Universitäten eröffnen die neuen Promotionsstudien auch die Chance, Oberösterreich überregional im Bereich der künstlerischen Forschung zu positionieren“, so Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer.
„Als künstlerische Universität sind wir verpflichtet, die Forschung voranzutreiben. Die soeben offiziell akkreditierten Promotionsstudiengänge zeigen, dass die Bruckneruniversität auch auf der Ebene der Entwicklung und Erschließung der Künste sowie der Artistic Research über zukunftsfähige Rahmenbedingungen verfügt, die auch dem internationalen Vergleich standhalten“, so Rektorin Ursula Brandstätter. Für sie, wie auch für Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer steht fest, dass dies ein wichtiger Schritt ist, um die künstlerische Ausbildung an der Bruckneruniversität auf höchstem Niveau weiter zu entwickeln. Denn, so Brandstätter, „wer immer Kunst auf professionellem Niveau schafft, sollte über die vielfältigen Kontexte, in denen dieses Tun eingebettet ist, Bescheid wissen. Die Ausübung von Kunst ist von einer forschenden Grundhaltung geprägt. Diese Haltung und die damit verbundenen Kompetenzen bei den Studierenden zu fördern und zu entwickeln, gehört zu den zentralen Bildungszielen der Bruckneruniversität.“
„Der Austausch zwischen wissenschaftlicher und künstlerisch-wissenschaftlicher Forschung mit künstlerischer Praxis und Lehre ist bereichernd für alle und darüber hinaus ein wesentlicher Faktor zur Ausbildung unserer Studierenden zu kritischen, eigenständigen künstlerischen Persönlichkeiten“, erklärt auch Dr. Barbara Lüneburg, die als Universitätsprofessorin für künstlerisch-wissenschaftliche Forschung an die Bruckneruniversität berufen wurde und die neuen Promotionsstudiengänge leitet. „Die künstlerische Forschung nutzt die eigene Kunstpraxis als zentralen Fokus. Forschungsfragen entstehen aus der Kunst und führen wieder dahin zurück. Sie ist Forschung für Kunst, durch Kunst und mit den Mitteln der Kunst“, so Lüneburg. In der Einführung der Promotionsstudiengänge sieht sie die Chance für die Bruckneruniversität, „eine lebendige innere Community aufzubauen, die im interdisziplinären Austausch miteinander, sowie mit nationalen und internationalen Kunstuniversitäten steht, von einem breiten Netzwerk profitiert und auf vorderster Ebene zur Entwicklung und Erschließung der Künste beiträgt.“
Eva-Maria Bauer, BA
Irene Pechböck-Pilz, MA