Österreichs größtes Festival für Neue Musik unter Beteiligung von Lehrenden, Studierenden und Absolvent*innen der Anton Bruckner Privatuniversität

„Mach doch einfach was du willst“ – unter diesem Titel wurde am 30. Oktober die 34. Ausgabe des Festivals Wien Modern eröffnet, wo an 32 Spieltagen 120 Veranstaltungen über die Bühnen der insgesamt 38 Spielstätten gehen. Wien Modern ist Österreichs größtes Festival für Neue Musik. Alleine heuer sind 56 Produktionen, 80 Ur- und 30 Erstaufführungen geplant.

„Mach doch einfach was du willst“ war auch das Motto der Einladung an die beteiligten Künstler*innen. So waren außergewöhnliche künstlerische Persönlichkeiten aufgerufen, einfach das zu machen, was sie wollen. Heraus gekommen ist ein Festivalprogramm, das dazu einlädt, die wachsende Vielfalt neuer Ausdrucksformen und Veranstaltungsformate im Bereich der Musik zu entdecken und das Mut machen will, eigenständige Blickwinkel und den musikalischen Horizont zu erweitern – Einblicke in die künstlerisch-musikalischen Horizonte von Studierenden, Absolvent*innen und Lehrenden der Anton Bruckner Privatuniversität mit eingeschlossen.

Denn unter den eingeladenen Künstler*innen der diesjährigen Festivalausgabe finden sich gleich mehrere Komponist*innen, Interpret*innen wie auch künstlerisch Forschende der ABPU.

Bereits zur Programmpräsentation des Festivals am 12. Oktober im Naturhistorischen Museum Wien gastierten mit den Steel Girls als Interpret*innen von „The Acousmatic Project“ vier Absolvent*innen des Instituts für Komposition, Dirigieren und Computermusik bei Wien Modern. So bespielten mit der Uraufführung „Metallillusion“ die Komponist*innen und Klangkünstler*innen Angélica Castelló, Tobias Leibetseder und Astrid Schwarz gemeinsam mit Martina Claussen die Kuppelhalle des NHM mit selbst geschweißtem Stahlinstrumentarium, deren experimentelle Klänge elektronisch synthetisiert zu Gehör gebracht wurden.

BEGEHBARE KLANGINSTALLATION VON VOLKMAR KLIEN

Zahlreiche immersive Projekte, begehbare Installationen und Ausstellungen laden auch heuer wieder zum Eintauchen ein. Darunter die Installation „Im Sattel der Zeit“ von Volkmar Klien, das sich im mumok Wien (11.11.) in einem Labyrinth aus Papierwänden, die auch als Lautsprecher funktionieren, ereignet. Die Uraufführung der gleichnamigen Komposition für Ensemble und Elektronik lädt das Publikum ein, sich mit den Interpret*innen durch die Installation aus Papierwand-Lautsprechern zu bewegen. Musiker*innen wie Besucher*innen schneiden sich Wege durch die Papierwände, verändern so den Klang der Dinge und hinterlassen am Ende eine begehbare Installation, in der die Performance resoniert und die in den Tagen darauf im mumok zugänglich bleibt.

ERSTE BANK KOMPOSITIONSPREIS AN CHRISTOF RESSI

Der diesjährige Erste Bank Kompositionspreis wird am 24. November beim Konzert des Klangforum Wien im Wiener Konzerthaus an den 1989 in Villach geborenen Komponisten, Arrangeur, Medienkünstler und Softwareentwickler Christof Ressi verliehen. Ressi ist Doktorand an der Anton Bruckner Privatuniversität, wo er seit 2019 an seiner Arbeit mit dem Titel „Offene Form in Computerspielumgebungen für audiovisuelle Kunstwerke“ arbeitet.

PROJEKT FRAUFELD UNTER LEITUNG UND BETEILIGUNG VON ABPU STUDENTINNEN UND ABSOLVENTINNEN

Ebenso mit dabei ist die Plattform FRAUFELD, die sich dem Sichtbarmachen der großen Zahl und Vielfalt an Musiker*innen im Bereich progressiver Formen von Komposition und Improvisation widmet. Milly Groz, die heuer ihr Studium Jazzklavier bei Martin Stepanik absolviert hat, ist seit 2019 im Leitungsteam von Fraufeld. Das Kollektiv gastiert am 27. November bei Wien Modern und gibt im Wiener Konzerthaus ein aktuelles Update zur Vielfalt der Protagonisten. Darunter eine Komposition von Helene Glüxam, die am Institut für Jazz und Improvisierte Musik derzeit ihr Masterstudium Kontrabass absolviert. Ebenso mit dabei ist die slowenische Sängerin und Komponistin Alexandra Bajde, die ebenso ihr Masterstudium am JIM absolviert sowie Isabella Forciniti, die nach ihrem erfolgreichen Studienabschluss am Institut für Komposition und Dirigieren nun eine der ersten Studierenden des Studiengangs „Postdigital Lutherie“ ist – ein Masterstudium zum Postdigitalen Musikinstrumentenbau an den Schnittstellen von Design und Technologie, Komposition und Performance sowie Kunst- und Medientheorien, das in Kooperation mit der Kunstuniversität Linz heuer erstmals gestartet ist.

Am 28. November stehen in der Alten Schmiede in Wien bei „Input > Klavier“ Uraufführungen gleich mehrerer Komponist*innen am Programm, darunter von Alexander Stankovski, Professor für Musiktheorie am Institut für Theorie und Geschichte der Anton Bruckner Privatuniversität. Der Komponist und Musiktheoretiker führt hier seine Till Fellner gewidmete Serie Traumprotokolle weiter, die eine Balance zwischen Konstruktion und freier Assoziation anstrebt.

Komposition, Dirigieren und Computermusik Veranstaltung

Volkmar Klien (c) Johannes Novohradsky