Unter dem Dirigat von Raphael Schluesselberg

Das Symphonieorchester der Anton Bruckner Privatuniversität nimmt sich unter der Leitung von Raphael Schluesselberg und mit dem Trompetensolisten Thomas Oberleitner jener Werke der Klassik und Romantik an, die in besonderer Weise von Großbritannien inspiriert worden sind und ohne die schöpferischen Aufenthalte auf der Insel nie in dieser Form entstanden wären.


Fr, 17.11.2023, 19:30 Uhr, Großer Saal
Eintritt frei
Livestream:
www.bruckneruni.ac.at/live

Mit Werken von Joseph Haydn und Felix Mendelssohn Bartholdy

Koordination: Julia Purgina

Die Symphonie Nr. 98 in B-Dur von Joseph Haydn zählt zu seinen späten „Londoner Symphonien“, die während seines ersten Aufenthaltes in London 1791/92 geschrieben und unter der Leitung des Komponisten uraufgeführt wurden. Vermutlich improvisierte Haydn bei der Uraufführung auf dem Cembalo eine humoristische Einlage im Finalsatz. Nach der Rückkehr von seinem zweiten Aufenthalt in London schrieb Haydn das Trompetenkonzert in Es-Dur für die neu entwickelte Klappentrompete. Ein Instrument, das Haydn bis an seine Grenzen auslotete, indem er die kantablen und neuen chromatischen Möglichkeiten voll ausschöpfte. Trompeter Anton Weidinger versuchte schließlich das neue Instrument populär zu machen, doch gab es viele Vorurteile, so auch von Felix Mendelssohn Bartholdy. Dieser befand, dass jene Klappentrompete wie ein „Trompetencastrat“ klinge und konnte dem Instrument keine besondere Freude abgewinnen.

Eingenommen von der Schönheit der britischen, insbesondere der schottischen Natur, wurde er jedoch in Edinburgh 1829 zur Komposition seiner „Schottischen Sinfonie“ angeregt. Diese vollendete er erst 1842, die Uraufführung erfolgte unter seiner Leitung im Leipziger Gewandhaus.

Die Wechselwirkungen zwischen den Erlebnissen auf und der Sehnsucht nach der (britischen) Insel sowie den innovativen kompositorischen Arbeiten der beiden Komponisten können in diesem Konzert intensiv nachempfunden werden. Mit Raphael Schlüsselberg konnte ein aufstrebender und international renommierter Dirigent gewonnen werden.

Biografien

Raphael Schluesselberg, geboren in Graz, studierte Dirigat an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien bei Leopold Hager, Mark Stringer und Yuji Yuasa, Korrepetition bei Konrad Leitner und Chorleitung bei Erwin Ortner. Seit 2012 ist er regelmäßig als musikalischer Leiter am Theater an der Wien tätig und engagiert sich insbesondere für das Format „Jugend macht Oper“. Dieses Projekt betreut er seit 2016 zusammen mit dem Regisseur Daniel Pfluger. Im Jahr 2011 gründete er mit der Regisseurin Anna Katharina Bernreitner das Künstlerensemble „Oper rund um“, bei dem Opern mit untypischen Orten in Verbindung gebracht werden. Weitere Engagements führten ihn bereits zum Lehár Festival Bad Ischl, ans Schlosstheater Schönbrunn, an die Mazedonische Nationaloper Skopje sowie zum Orchestre National de Montpellier, an die Opéra national in Nîmes und Perpignan und die University of Illinois Urbana-Champaign. Mit der musikalischen Leitung von Max und die Superheld:innen gab er in der Spielzeit 2021/22 sein Debüt an der Bayerischen Staatsoper.

Thomas Oberleitner, geboren 1997, erhielt seinen ersten Trompetenunterricht mit neun Jahren bei Oswald Pletzer und später bei Hannes Buchegger. Von 2015 bis 2021 studierte er Trompete an der Universität Mozarteum Salzburg bei Prof. Andreas Öttl und Mag. Wolfgang Gaisböck, seit 2022 wird er von Prof. Florian Klingler an der ABPU unterrichtet. Thomas nahm an verschiedenen Wettbewerben in Österreich und Deutschland teil und erreichte sowohl solistisch als auch im Ensemble erste Preise. Er ist Mitglied bei der Brass Band Fröschl Hall und Aushilfe bei diversen Orchestern im deutschsprachigen Raum. Zwischen 2019 und 2021 war er Teil der Hermann-Levi-Akademie des Bayerischen Staatsorchesters.

Karoline Jirikowski-Winter

 

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