Soeben ist im Transcript-Verlag das Buch Naturalezza | Simplicité – Natürlichkeit im Musiktheater von Vera Grund (Universität Paderborn, Deutschland), Claire Genewein und Hans Georg Nicklaus (beide Anton Bruckner Privatuniversität) erschienen, das im Zuge eines interdisziplinären Forschungsprojekts an der Bruckneruniversität entstanden ist.

Zum Buch:
Kaum ein anderes Thema verbindet Ästhetik und Moral so sehr wie ›Natur‹. Der Aspekt der moralischen Überlegenheit wurde der Natürlichkeit im Laufe der Geschichte immer wieder zugeschrieben und umgekehrt das moralische Gesetz aus der Natur legitimiert. Ausgangspunkt dieses Bandes ist das mittlere 18. Jahrhundert, in welchem die Bühnenästhetik von der Forderung nach Natürlichkeit als Gegenposition zu den barocken Affekten gekennzeichnet war.

Beiträge aus der Kunstgeschichte, Tanztheorie, Theater-, Kultur- und Musikwissenschaft sowie der Praxis der Theater- und Opernregie diskutieren die Forderungen nach Natürlichkeit und Einfachheit. Vor etwa 250 Jahren prägten diese die Debatten um den ›natürlichen Menschen‹ oder ›edlen Wilden‹ in gesellschaftspolitischen, aber auch in bühnen- und musikästhetischen Diskursen.

Es zeigt sich einmal mehr: Was Natur ist, bestimmt die Kunst.

Das Buch ist online unter www.transcript-verlag.de erhältlich.

Alte Musik und historische Aufführungspraxis Theorie und Geschichte Forschung